Bumm – und weg! Acht Stockwerke Drogengeschichte pulverisiert.
Über 25 Jahre nach dem Tod des Drogenbarons Pablo Escobar (†44) ist in Medellín (Kolumbien) eine ehemalige Luxus-Villa des berüchtigten Kartellchefs gesprengt worden.
Das weiße, bunkerähnliche Gebäude mit dem Namen Mónaco trug noch die Spuren eines Autobombenanschlags des mit Escobar verfeindeten Cali-Kartells aus dem Jahr 1988, verfiel zusehends. Die Instandsetzung hätte umgerechnet rund zehn Millionen Euro gekostet.
Jetzt zog die Stadt einen Schlussstrich. Innerhalb von wenigen Sekunden verschwand Escobars ehemaliges Domizil am Freitag aus dem Stadtbild. 1500 Bewohner des Stadtviertels Santa María de Los Ángeles in der kolumbianischen Millionenmetropole waren zuvor in Sicherheit gebracht worden.

An der Stelle des Hauses soll nun ein 5000-Quadratmeter-Park zum Gedenken an die zahlreichen Opfer des Medellín-Kartells entstehen.
„Es wird ein Ort, um zu lernen und zu verstehen, was uns passiert ist, etwas, das niemals wieder passieren darf“, sagte Bürgermeister Federico Gutiérrez in einer Rede kurz vor der Sprengung. Gutiérrez möchte mit dem Abriss die Verherrlichung des Drogenbarons eindämmen.


Der Kokain-König und sein Kartell dominierten in den 1980er Jahren den internationalen Kokain-Schmuggel und waren für den Tod Tausender Menschen verantwortlich. Nachdem Escobar dem kolumbianischen Staat den Krieg erklärt hatte, wurde er 1993 von der Polizei erschossen.
Wegen seiner Spenden für Bewohner von Elendsvierteln gilt Escobar noch immer zahlreichen Menschen als Held.
